Aktuelle Marktforschungsergebnisse: Mobile Payment

In unserer neuen Reihe „Aktuelle Marktforschungsergebnisse“ stellen wir Ihnen Ergebnisse aus Umfragen vor, an denen Sie wahrscheinlich teilgenommen haben, wenn Sie regelmäßig Umfragen beantworten.

Mobil bezahlen

Vielleicht gehörten Sie zu den Teilnehmern der letzten Umfragen zum Thema Mobile Payment, die in den letzten Wochen online durchgeführt wurden? Die beiden Anbieter Yapital und Cashcloud wollten beide unabhängig voneinander erfahren, wie die Deutschen zum Thema Mobile Payment stehen und befragten dabei jeweils 1002 bzw. 420 Teilnehmer über das Internet. Einig waren sich alle: Das Interesse ist groß und der Fortschritt nicht aufzuhalten.

Schließlich gibt es heute vielfältige Formen der Bezahlung: Der große Klassiker Bargeld wird dabei immer häufiger von anderen Methoden abgelöst, darunter der Kreditkarte und der Maestro-Card, aber auch durch innovative Bezahlformen wie PayPal und Sofortüberweisung. Noch in den Kinderschuhen stecken "mobile Payment"-Systeme, bei denen einerseits mit dem Smartphone bezahlt wird und andererseits Waren auf dem Smartphone bezahlt werden.

Ironie des Schicksals: Die ängstlichen Deutschen liegen beim bargeldlosen Bezahlen weit hinter anderen europäischen Ländern wie Großbritannien, Skandinavien und Frankreich, dabei wurde längst bewiesen, dass das bargeldlose Zahlen insgesamt sicherer ist: Wird die Kreditkarte oder das Smartphone gestohlen, können beide sofort gesperrt werden und sind für den Dieb damit wertlos. Werden jedoch 200 Euro Bargeld entwendet - sind sie weg.

Mit dem Handy bezahlen

Die Umfrageergebnisse der Studien im Detail

In beiden Umfragen wurde dennoch die Sicherheit moniert: So befürchtete eine Mehrheit von 43 Prozent, dass das mobile Bezahlen noch unsicher sei, während lediglich 30 Prozent davon ausgingen, dass es sicher sei. Bevorzugt werden dabei übrigens Prepaid-Methoden, d.h., Geld wird zunächst vom eigenen Bankkonto auf das eKonto geladen, ehe von diesem aus mobil bezahlt wird.

Einigkeit herrscht auch darüber, dass die Warteschlangen in den Geschäften zu lang sind und "nerven" und dass bei der Bargeldzahlung das Kleingeld stört. Auch der Gang zum Geldautomaten um immer wieder neues Bargeld zu besorgen, wird als lästig empfunden. Die Zahlung per Karte und PIN wird als kaum vorteilhafter wahrgenommen, denn noch immer stehen in den Geschäften viele ältere Maschinen, die erst eine Verbindung zur Bank aufbauen müssen, ehe die Zahlung erfolgen kann. In der Zwischenzeit wächst die Warteschlange an der Kasse weiter.

Andere Länder sind da schon bedeutend weiter: Hier genügt es, das Smartphone mit der Mobile Payment-App kurz an das Lesegerät zu halten und schon erfolgt die Zahlung. In Großbritannien beispielsweise stieg die Zahl der mobilen Zahlungen innerhalb eines Jahres um das Vierfache von 96.7 Mio. Pfund auf 461.6 Mio. Pfund.

Mobile Payment

Was wünschen sich die Deutschen?

Klar, zunächst die generelle Einführung und verbesserte Akzeptanz von mobile Payment in den Geschäften bei gleichzeitig höherer Sicherheit.

Gewünscht wird die Akzeptanz in erster Linie in Geschäften - kein Wunder, denn bei der Frage, was denn mit dem Smartphone bezahlt werden soll, antworteten gleich 72% mit "Shopping". Auf den weiteren Plätzen folgten Tanken (59 Prozent), "Essen gehen" (52 Prozent) und "Taxi fahren" (41 Prozent).

Großes Wachstumspotenzial wird jedoch auch in den Bereichen Supermarkt und Nahverkehr gesehen - also genau dort, wo es sich meist nicht lohnt, für einige wenige Euro mit der Karte zu bezahlen. Zwar gibt es mittlerweile fast überall Handy-Tickets im Nahverkehr, doch für diese ist zunächst eine aufwändige Registrierung mit Personalausweis notwendig.

Umständliche Registrierungen waren ein weiterer viel-kritisierter Punkt der Umfrage, der jedoch eher das Bezahlen online als mobil betraf: Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass sie öfter spontan im Internet einkaufen würden, wenn der Bezahlvorgang mit der Eingabe zahlreicher persönlicher Daten nicht so umständlich wäre. Auch hier ist also durchaus noch Verbesserungspotenzial vorhanden.


Copyright für das zweite Bild: By HLundgaard (Own work) (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), via Wikimedia Commons
Copyright für das dritte Bild: By Richard Tanzer Fotografie / VeroPay (Own work) (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), via Wikimedia Commons


schreibt regelmäßig für UmfragenVergleich.