Hier gibt’s richtig Asche: Jobs mit guter Bezahlung

Welche Jobs werden eigentlich so richtig, richtig gut bezahlt? Wir haben nachgeforscht und erstaunliche Erkenntnisse erlangt:

Wer offen zugibt, dass er seine Berufswahl vor allem von der Höhe der Gehälter in der Branche abhängig macht, handelt sich leicht Ärger und Verachtung ein. Aber Hand aufs Herz: Wer macht sich nicht ab und zu Gedanken darüber, wie er das eigene Konto aufpolstern und alle Lebensträume von der Villa mit Swimming Pool bis zur eigenen Yacht erfüllen kann? Ein gutbezahlter Job ist da doch realistischer als ein Sechser im Lotto. Wo aber lässt sich nun wirklich gutes Geld verdienen?

Gut bezahlte Jobs

Ohne Studium kein Reichtum

Lassen wir Karrieren wie "Popstar", "Hollywoodschauspieler" und "Trash-Ikone bei RTL 2" außen vor, führt in Deutschland kein Weg an einem Studium vorbei um reich zu werden. Dabei sind es jedoch nicht die vielgeschmähten Banker und BWLer, die am meisten verdienen, sondern die Ärzte: Mediziner mit abgeschlossenem Studium nehmen im Durchschnitt rund 70.000 Euro brutto mit nach Hause. Krösus unter den Medizinern ist der Chirurg: Dieser bringt es sogar auf 89.000 Euro pro Jahr und liegt damit an der Spitze der gutverdienenden Fach- und Führungskräfte. Allerdings lässt sich ein Medizinstudium nicht aus dem Ärmel schütteln: Studium und Arbeitszeiten verlangen höchste Einsatzbereitschaft.

Wer sich dazu nicht berufen fühlt, kann sich für eine Karriere als Business-Analyst entscheiden. Dieser repariert keine Menschen, sondern Firmen: Er untersucht Unternehmen auf ihre Schwachstellen und Verbesserungspotenziale und sorgt so für einen effizienteren Betrieb und sinkende Kosten. Seine Dienste lässt er sich teuer bezahlen: 64.291 Euro verdient ein Business Analyst im Durchschnitt und liegt damit auf Platz drei. Erst seit einigen Jahren gibt es auch deutschsprachige Studiengänge für diesen Berufszweig.

An dritter Stelle folgt der IT-Projektmanager, der an der Schnittstelle zwischen Kunden und Softwareunternehmen sitzt. Meist haben heutige Projektleiter Wirtschaftsinformatik studiert und zunächst in der Entwicklung gearbeitet. Den Stress, sämtliche Abteilungen bei neuen Entwicklungsprojekten zu koordinieren, lassen sich die IT-Projektleitermit rund 61.944 Euro im Jahr verdienen.

Dem Inschenör ist nichts zu schwör

Deutschlands Ingenieure genießen einen weltweit guten Ruf - das macht sich auch auf dem Gehaltszettel bemerkbar. Mit einem Durchschnittsgehalt von 59.000 Euro liegen die Absolventen der Ingenieurswissenschaften auf dem vierten Platz im Ranking, dicht gefolgt von den Naturwissenschaftlern mit 58.400. Auf den weitere Plätzten folgten die Wirtschaftsingenieure mit 58.270 Euro und die Juristen (Rechtswissenschaftler) mit 57.000 Euro.

Diese Gehälter gibt es natürlich noch nicht direkt beim Berufseinstieg nach dem Studium. Die für die Studie befragten Gutverdiener brachten neben dem akademischen Abschluss auch noch mindestens fünf Jahre Berufserfahrung mit und viele von ihnen tragen Personalverantwortung.

Wie viel verdient ein Banker

Und die Banken?

Wer es nicht gerade zum Investmentbanker mit irrsinnigen Bonuszahlungen bringt oder zumindest in den Vorstand eines mittleren Unternehmens, wird als Banker kaum zum Millionär. Allerdings tragen Banker mit Berufserfahrung auf Fach- und Führungsebene durchschnittlich 57.643 Euro nach Hause - das kann sich sehen lassen. Ähnlich gut wird noch in der Pharmaindustrie mit 57.910 Euro verdient, deren Ruf jedoch genau wie der der Banken irgendwo zwischen Katzenquäler und Leichenfledderer einzuordnen ist. Ohne ein stabiles Selbstbewusstsein geht es hier nicht.

Doch es gibt ja auch noch der Deutschen liebstes Kind, das Auto: Fach- und Führungskräfte in der Fahrzeugbranche (Herstellung und Zulieferung) erhalten ebenfalls rund 57.232 Euro nach Hause und brauchen sich auch nicht schämen, wenn sie als Arbeitgeber BMW, Mercedes oder Ford angeben.

In der Pflege viel Geld verdienen

Zukunftsbranche Pflege

Krisensicher sind jedoch weder Banken noch Fahrzeughersteller - die Mitarbeiter von Opel können ebenso ein Lied davon singen wie die vielen Bankangestellten, die sich seit der großen Wirtschaftskrise eine neue Stelle suchen mussten. Wer lieber einen krisenfesten Job mit etwas weniger Geld bevorzugt, sollte in die Pflege gehen: Angesichts der drastisch alternden deutschen Gesellschaft ein Job mit hervorragenden Zukunftsaussichten. Und zumindest auf Fach- und Führungsebene mit 39.094 Euro pro Jahr gut bezahlt.

Auf nach Frankfurt!

Ein letzter Tipp: Es kommt nicht nur auf die Branche an, sondern auch auf den Wohnort. Die höchsten Gehälter in Deutschland werden - nein, nicht in Bayern sondern in Hessen gezahlt (52.600 Euro im Durchschnitt). Dies liegt natürlich an der wirtschaftlich starken Rhein-Main-Region um das Finanzzentrum Frankfurt. Allerdings wirken sich hohe Gehälter auf die allgemeinen Lebenskosten aus, so dass auch ein durchschnittlicher Angestellter in Frankfurt besser verdient als ein durchschnittlicher Angestellter in Mecklenburg-Vorpommern, dem Schlusslicht der Studie. Dort gibt es gerade einmal halb so viel wie in Hessen.

Wer mit Äppelwoi und Handkäs nichts anfangen kann, findet auch in Baden-Württemberg (52.330 Euro) und Bayern (51.962) überdurchschnittlich gute Monatsgehälter. Ehe jetzt der Koffer gepackt wird, sollte aber auch daran gedacht werden, dass die höheren Gehälter in Städten wie Frankfurt und München auch schnell durch hohe Mieten aufgefressen werden und unterm Strich nur wenig mehr übrig bleibt als in Schwerin oder Rostock.

schreibt regelmäßig für UmfragenVergleich.