Interview mit Blanca von Kleine Kleiningkeiten

Blanca hat 2014 einen unserer begehrten UmfragenVergleich DIY-Blog-Awards gewonnen. Sie veröffentlicht auf ihrem Blog lauter kleine Nähprojekte, die man auch mal nach einem stressigen Tag schnell noch fertigstellen kann. Hier spricht sie ganz offen über ihre Erfahrungen als Blogger:

Blanca vom Kleine Kleinigkeiten Blog

Liebe Blanca, du hast den Blog „kleine kleinigkeiten“ ins Leben gerufen. Wie bist du dazu gekommen?

Nähen und Handarbeiten im weitesten Sinne haben mich schon als Kind fasziniert. Meine Großmutter hat mich auf diesen Weg gebracht. Da war ich noch nicht mal in der Schule. Ich wollte unbedingt Modedesignerin werden. Für den Studiengang Design bin ich dann später nicht angenommen worden, weil ich für die Aufnahmeprüfung Topflappen gehäkelt habe und entschied mich so für eine Laufbahn als Französisch- und Spanischlehrerin.
Als ich mit dem Studium fertig war und eine feste Anstellung hatte, dachte ich, dass ein geregelter Job in diesem Berufszweig mich in kreativer Hinsicht nicht 100%ig ausfüllte. Vor gut einem halben Jahr habe ich dann kleine kleinigkeiten ins Leben gerufen. Ziel war es, mich mit anderen DIY-Liebhabern auszutauschen.

Die unglaublich Resonanz auf meinen Blog gibt mir Kraft und überrascht mich stets auf Neue. Und sie zeigt mir, dass Kindheitsträume wahr werden können, wenn auch in anderer Form als gedacht.

Fandest du es schwierig, den Blog zu erstellen?

Ich hab mich, ohne lange Vorrecherchen, entschieden, meinen Blog zu starten. Technisch stellte mich das zunächst vor zahlreiche Herausforderungen – welches Design, wie lade ich Bilder hoch, wie schreibt man lesbare Texte? Zunächst habe ich viel experimentiert, dann aber nach und nach zu einem Stil gefunden, der zu mir und meinen kleinen kleinigkeiten passt.

Header vom Blog

Unsere Leser sind immer interessiert daran, zu wissen, wie man online etwas Geld verdienen kann. Glaubst du, dass du von deinem Blog irgendwann mal leben können wirst?

Geld mit dem Blog zu verdienen hatte ich nicht im Sinn. Meine Anleitungen sind kostenlos und für mich steht der freie Austausch im Vordergrund. Mein großer Traum allerdings ist es allerdings, ein Buch zum Thema DIY zu veröffentlichen, wenn sich diese Gelegenheit bietet, würde ich sofort „schwach“ werden.

Ein weiterer Aspekt ist, dass ich meine kleine Familie finanziell mit über Wasser halten muss, was ich mir schwierig vorstelle, wenn man mit Kunst seinen Lebensunterhalt verdienen will. Auch befürchte ich, dass die Kreativität in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, wenn man damit ein bestimmten finanziellen Grundstandard halten will.

Mein Beruf, den ich sehr liebe, gibt mir die nötige finanzielle Grundlage und auch die Zeit, an kleinen kleinigkeiten zu werkeln, ohne es zu müssen. Wenn man so will, gehe ich dem klassischsten und ältesten Künstlerkonflikt überhaupt aus dem Weg.

Was sind deine Kriterien für ein neues Projekt?

Meine Projekte sollten leicht umsetzbar sein und wenig kosten. Oft sind es Basisideen, die von den Lesern weiter ausgebaut werden können. Als berufstätige Mutter weiß ich um die ewige Zeitknappheit. Ich empfinde es als äußerst zufriedenstellend, selbst kleine Zeitfenster nutzen zu können, um etwas Kreatives zu schaffen. Ich möchte Andere daran teilhaben lassen, weil ich weiß, wie toll es sich anfühlt, ein fertiges DIY-Projekt in den Händen zu halten.

DIY Projekte

Was würdest du neuen Bloggern raten, die mit ihrem Blog erfolgreich werden möchten?

Sich nicht verbiegen, um-die-Ecke-denken und Nähe zu den Lesern – Kriterien, die für das Leben überhaupt gelten, wie ich finde. Als neuer Blogger sollte man sich Zeit nehmen, sich in der „Szene“ umschauen. Wenn man etwas sieht, was einem gefällt, dann Kontakt zu den DIYlern aufnehmen. Realistisch umzusetzende Projekte anbieten, ein wenig von sich selbst erzählen und nicht versuchen, dass Rad neu zu erfinden.

Wenn man sich selbst so präsentiert, wie man ist, kommt man am glaubwürdigsten rüber. Und das merken die Leser. Im Idealfall brennt man für seine Projekte. Eine Bekannte meinte neulich zu mir: Wenn du über kleine kleinigkeiten redest, funkeln deine Augen. Es ist genau das, das Funkeln meiner Kinderaugen.

Eine Anleitung hat Blanca uns übrigens auch zur Verfügung gestellt, juchu!
Danke, Blanca! :)

schreibt für UmfragenVergleich. Ihr könnt sie über Twitter oder Facebook erreichen.

Die Bilder sind von Blancas Blog und das Copyright liegt bei ihr.