Blut- und Plasmaspenden als Nebenverdienst

Spenden ist etwas Positives – man gibt etwas von sich her, ohne dafür eine Gegenleistung zu bekommen oder zu erwarten. Viele Organisationen rufen gezielt auch dazu auf, manche jedoch geben Anreiz auf mehr: Immer öfter hört man von Menschen, die gegen Geld Plasma spenden oder zuweilen auch zu Blutspenden gehen. Doch kann eine Blutspende oder auch Plasma spenden wirklich Geld einbringen?

Unterschied: Blut und Plasma

Bevor man sich zu einem Spendezentrum aufmacht, sollte man sich darüber informieren, ob man lieber Plasma- oder Blutspenden abgeben möchte.

Ein erwachsener Mensch hat ein Blutvolumen von etwa 4,5 bis 6 Litern im Körper, was abhängig von Größe, Gewicht und Alter ist. Das Blut besteht aus Blutkörperchen und Blutplättchen, sowie einer Blutflüssigkeit, dem Plasma. Jeder Bestandteil hat spezielle Aufgaben für den Organismus und sorgt insgesamt für ein stabiles Herz-Kreislauf-System.

Beim Plasmaspenden sitzt man in gemütlichen Stühlen

Bei der sogenannten Vollblut-Spende werden dem Körper 500ml Blut entnommen. Als Vollblut bezeichnet man es deshalb, da es das ungefilterte und natürliche Blut ist, wie es im Körper fließt.

Beim Plasma spenden hingegen wird nur etwas mehr als 50% des entnommenen Blutes gespendet, nämlich das Plasma. Die Blutzellen werden deshalb noch während des Spendevorganges wieder in den Körper zurückgegeben.

Kann jeder zu Plasma- und Blutspenden gehen?

Nicht jeder Mensch ist in der Lage, als Spender von Blut oder Plasma zu wirken. Das hat damit zu tun, dass weder der Spender noch die Empfänger ein gesundheitliches Risiko davontragen dürfen. So muss man beim Blutspenden und Plasma spenden mindestens 18 Jahre alt sein. Weiter muss man über 50 kg wiegen, damit man unbeschadet bis zu 500ml Blutspende körperlich verkraftet.

Auch Piercings und Tattoos, die ein prinzipielles Infektionsrisiko mit sich bringen, sind Kriterien, die Blutspenden ausschließen können. Wie lange eine solche Körperverschönerung zurückliegen muss ist zwar gesetzlich geregelt, doch viele Institute verlängern die Spendesperre zur Sicherheit der Patienten.

Ausgeschlossen von einer Blutspende wie auch vom Plasma-Spenden sind Menschen, die an bestimmten Krankheiten und Infektionen leiden oder in der Vergangenheit gelitten haben. Das Risiko der Übertragung an Dritte ist hierbei zu hoch.

Auch Auslandsaufenthalte können sich negativ auf eine Spendenzulassung auswirken. Genauere Informationen zum Blutspenden finden sich bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Wie läuft eine Spende ab?

Blutspenden und Plasmaspenden laufen in ähnlicher Weise ab. Ist man Erstspender, wird zuerst überprüft, ob man den Kriterien einer Spende entspricht und Blutuntersuchungen angeordnet. Ist alles in Ordnung, wird vor jeder Spende die Identität überprüft, ein Fragebogen zum Ausfüllen bereitgestellt und ein Gespräch mit einem Arzt verlangt.

Blutspenden

Erst danach gelangt man in den Spenderaum. Blutspenden dauert zeitlich wesentlich kürzer an als Plasma spenden, meist etwa 15 bis 20 Minuten. Plasma spenden dauert etwa 60 Minuten. Während der Spende verbleibt man liegend im Spende-Sessel, während das medizinische Personal den Ablauf kontrolliert. Nach der Spende ist das Ausruhen sehr wichtig, etwa 20 bis 30 Minuten, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Was passiert mit dem Plasma nach der Spende?

Nach den abgeleisteten Plasma- und Blutspenden wird das Blut oder das Plasma in Labore gesandt. Aufbereitung sowie Prüfung der Plasma- und Blutspenden werden dort abgeleistet, ehe meist regionale Krankenhäuser, Universitätskliniken oder auch Arztpraxen beliefert werden.

Nicht jede Spende findet ihren Weg in das Blut anderer Menschen, je nach Spendeorganisation kann es auch für Forschungszwecke der Pharmaindustrie genutzt werden. So hilft man als Spender auch neue Medikamente zu entwickeln. Für genauere Informationen zum Verbleib der Spende solltet ihr einfach bei der von euch gewählten Organisation nachfragen.

Soll ich zu Plasma- oder zu Blutspenden gehen?

Die Entscheidung, ob man lieber zu Plasma- oder Blutspenden geht, muss man für sich selbst entscheiden. Man kann Blut und Plasma Spenden kombiniert betreiben, doch insgesamt sollte zusammengenommen nicht öfter als maximal 45 Mal im Jahr gespendet werden.

Auch Rücksprache mit dem Hausarzt ist der eigenen Gesundheit zuträglich. Blutspenden können generell auch weniger geleistet werden als Plasma Spenden. Die Regenerationszeit des Körpers bei der Vollblutspende ist bei Männern etwa 10 Wochen, bei Frauen etwa 12 Wochen. Blutspenden können also nur etwa 4 bis 5 Mal im Jahr stattfinden, ohne gesundheitliche Schäden zu verursachen.

Wird das Blutspenden entlohnt?

Blutspenden sind zumeist ohne Bezahlung. Besonders gemeinnützige Organisationen, die durch freiwillige Helfer unterstützt werden, setzen auf die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Zwar wird hier nicht mit Geld entlohnt, doch wird den Blutspendern neben Getränken auch immer ein kleineres Essensbüffet angeboten. Saisonale Zugaben, wie Schokoladen-Weihnachtsmänner, oder auch kleinere Werbegeschenke mit dem Aufdruck der Institution, zum Beispiel Taschenlampen oder Tassen, werden nach dem Blutspenden ausgegeben.

In der Gesetzgebung findet sich ein Vermerk zur Vergütung von Blutspenden, die Geld nicht kategorisch ausschließt. Der §10 des Transfusionsgesetz besagt, dass die Spendenentnahme zwar unentgeltlich erfolgen soll, dem Spender aber eine angemessene Aufwandsentschädigung gewährt werden darf. Beispielsweise entrichten viele Blutspendedienste Dauerspendern eine Aufwandsentschädigung, auch Blutspenden in Universitätskliniken werden sehr oft mit etwas Geld belohnt.

Allgemein lässt sich sagen, dass staatliche sowie kommunale oder privatwirtschaftliche Blutspendedienste (also nicht das Deutsche Rote Kreuz) den Aufwand mit Geld vergüten. Dies kann von etwa 10 Euro bis hin zu 28 Euro bei Vollblutspenden bedeuten.

Geld verdienen Blutspenden

Wie sieht es beim Spenden von Plasma aus?

Plasma spenden hingegen ist schonender und kann viel öfter als Blutspenden durchgeführt werden. Hier macht sich der Unterschied zwischen Blut und Plasma deutlich bemerkbar. Durch das Filtern des Blutes nach Plasma, was bei Blutspenden nicht der Fall ist, wird ein Großteil des Blutes beim Plasma spenden wieder zurückgeführt. Die Regenerationszeit des Körpers wird so im Vergleich stark verkürzt. Zwischen Plasmaspenden müssen mindestens nur 3 Tage ohne eine Spende liegen.

Lässt die körperliche und gesundheitliche Verfassung es zu, kann also etwa 2 Mal in der Woche Plasma spenden gegangen werden. Jedoch gilt auch hier, dass eine Spendenzahl von 45 nicht überschritten werden darf.

Üblicher und weiter verbreitet als beim Blutspenden ist eine Vergütung beim Plasma-Spenden. Ist man ein regelmäßiger Spender, so kann – je nach Spendezentrum – eine Entschädigung von 10 Euro bis zu 100 Euro (inklusive Prämie) erzielt werden.

Selbst das Werben neuer Spender kann in diesem Bereich eine zusätzliche Vergütung erzielen. Gutscheine, kleinere Geschenken oder auch Geldbeträge können so nebenher zum Verdienst der Spende verdient werden.

Auf den Internetplattformen und Werbeflyern von Institutionen, die Plasma- und Blutspenden anbieten, wird man keine genauen Angaben finden, wie viel Verdienst möglich ist. Generell wird hier nach der Art gehandelt, dass man nicht über Geld spricht. Dennoch kann man sagen, dass ein Zubrot zur Haushaltskasse durch Plasma spenden und Blutspenden durchaus gewinnbringend sein kann. Für ein wenig Aufwand, der zudem noch einen kostenlosen Gesundheitscheck beinhaltet, lässt sich so schnell ein zusätzliches „Taschengeld“ erwirtschaften. Und dabei hilft man sogar noch anderen Menschen.

schreibt regelmäßig für UmfragenVergleich.

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